Über uns

Manche Geschichten beginnen mit einem dramatischen Knall. Diese hier? Mit Langeweile und einem kleinen fiesen Virus, der die Welt lahmlegte.

Denn am 20.03.2021 – mitten in einer Zeit, in der man sich selbst wegen Corona das letzte Klopapier teilen musste (oder sich drum schlagen musste, je nachdem wen man fragt) – traf ein unterkühlter Hai auf eine charmante und manchmal sehr pöbelige Schnecke. Und nichts war mehr wie zuvor.

Sharky, 41, gebürtiges Nordlicht aus Hamburg, war zu der Zeit nicht gerade auf Tauchstation, aber auch nicht in Bestform: Ein smarter Typ mit einem Herz aus Eiswürfeln, langem Track Record im Online-Marketing und einer etwas zu großen Liebe zu einem komplett staubfreiem Zuhause. Nachdem der Zirkus, in dessen Büro er inzwischen arbeitete, pandemiebedingt in Gelsenkirchen festgenagelt war wie ein Clown in der Manege, wurde die Sehnsucht nach einer Gefährtin größer als sein Wunsch nach Staubfreiheit.

Schneggi, 39, gebürtige rheinische Frohnatur aus Neuss, mit leichten Tendenzen zum Pöbeln, wenn ihr Dinge nicht schnell genug oder „so wie sie will“ gehen, hat sich aus einem kleinen Durchhänger herausgekämpft, sich beruflich von viel laufen und nervigen Gästen an den Schreibtisch zu (manchmal) nervigen Kunden umorientiert. Die Frau, die Chaos nicht nur aushält, sondern es liebevoll in kleine Haufen sortiert und sich dann draufsetzt um erstmal durchzuatmen und Kaffee zu trinken. Auch Schneggi war überzeugt davon, dass im Schneckenhäuschen wieder Platz für jemanden an Ihrer Seite ist.

Zwei bis drei Dates mit anderen später, die sich ehrlicherweise eher wie Bewerbungsgespräche mit Wackelkontakt anfühlten, wollten Beide schon fast den Lappen werfen – und zack, da wischten beide an der richtigen Stelle nach rechts und „es gab ein Match“. Die erste Nachricht war keine Liebeserklärung, aber irgendwas zwischen einem Augenzwinkern und einem inneren „Oha“. Und während andere noch darüber diskutieren, ob sie lieber Pizza oder Pasta mögen, wussten Sharky und Schneggi nach kurzer Zeit: Das passt, wir lernen uns persönlich kennen.

Er, der extrem ruhige, stets (zumindest in seinen Augen) strukturierte Ordnungshüter mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit (und Reinigungsmittel).

Sie, die gemütliche Herzens-Schnecke mit einem Humor, der selbst Anti-Kalk entwaffnet, außer es gibt was zu pöbeln oder läuft nicht rund, dann alle Mann in Deckung

Der Spitzname „Sharky“ kam übrigens nicht von ungefähr. Klar, außen schuppig, innen warm. Aber wehe, du stehst ihm im Haushalt quer oder lässt Brotkrümel auf der Arbeitsplatte liegen oder noch schlimmer, du kommst Schneggi doof – dann zeigt der Hai seine Zähne. Und genau das fand Schneggi großartig: Einen, der für sie durchs Staubmeer schwimmt. Der mal flucht, mal fegt, aber immer mit ganzem Herzen bei der Sache ist. Auch der Spitzname „Schneggi“ entwickelte sich natürlich erst bei näherem Kennenlernen. Mal trödelig, mal zackig, mal gemütlich, mal dramatisch, nur im äußersten Notfall ist unnötiges Gerenne und Gehetze (Todesstoß wäre das Hinterherrennen einer Bahn oder einem Bus) auch nur ansatzweise akzeptabel. Auch das morgendliche Aufwachen mithilfe maschineller Unterstützung (sogenannte WECKER) ist gelinde gesagt schwierig, so ein Schneckenhaus scheint einiges abzuhalten. Aber eins ist sicher, im Zweifel ist für Sharky immer Platz im Häuschen und Schneggi mutiert zum allesfressenden Pöbel-Monster, wenn jemand sich diesem auch nur nähert.

Heute sind die beiden ein eingespieltes Team. Zwischen Chaos und Kaffee, zwischen Staubsauger und Schneckentempo, Planungswahn und jeder Menge To-Do Listen (Schneggi) und (manchmal etwas zu viel) Gelassenheit bei Sharky.
Sie schreiben Geschichten, gestalten Welten, lachen über das Leben – und sich selbst.
Denn Liebe ist manchmal nicht das große Feuerwerk – sondern der Moment, in dem eine Schnecke sagt:
„Lass liegen, Schatz, das machen wir morgen.“
Und der Hai antwortet:
„Okay. Aber morgen WIRKLICH.“